Fabians letzte Reise

Am Donnerstag sind meine Schwester Gaby und ich nach München gefahren.
Fabians Familie hatte uns eingeladen, an der Trauerfeier und der Urnenbeisetzung am Freitag teilzunehmen.
Da die Trauerfeier bereits um 10:30 Uhr stattfinden sollte, sind wir schon am Donnerstag angereist.
Im Hotel angekommen, erreichte uns die Nachricht von Fabians Eltern, dass wir am Abend in ihr Restaurant eingeladen sind.
Sie wollten den Abend vor der Trauerfeier mit der Familie und ein paar sehr engen Freunden verbringen.
Ein großer Teil der Familie (väterlicherseits) war aus Italien angereist.
Meine Schwester und ich sind uns sicher, dass dieser Abend genau so war, wie Fabian es sich gewünscht hätte.
So viel Herzlichkeit, so viel Liebe und Gastfreundschaft – es war etwas ganz Besonderes, gerade wenn man bedenkt, zu welchem Anlass wir zusammengekommen waren.
Wir konnten nun auch die ganze Familie kennenlernen, von der wir schon so viel von Fabian gehört hatten.
Die Familie hat sich wirklich sehr über unser Kommen gefreut, und es hat ihnen viel bedeutet, dass wir extra aus Darmstadt angereist sind.
Am Freitag um 10:30 Uhr fand die Trauerfeier auf dem Waldfriedhof Fürstenfeldbruck in der Kapelle statt.
Es waren so viele Menschen gekommen, dass fast kein Stuhl mehr frei war.
Das Blumenarrangement und alles drumherum war wunderschön und strahlte viel Wärme aus.
Der Gottesdienst war sehr bewegend, aber auch sehr emotional für alle Trauergäste.
Ein sehr enger Freund von Fabians Papa hat alles noch einmal auf Italienisch vorgetragen, da der Pfarrer nur Deutsch sprach.
Zu Beginn wurde das Lied Sitting, Waiting, Wishing von Jack Johnson gespielt und am Ende Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann von Jan Delay und Dennis Duplate.
Bei diesem Lied sind alle meine Dämme gebrochen – auch meine Schwester konnte die Tränen nicht mehr halten.
Ich habe den Text dieses Liedes noch nie so wahrgenommen wie in diesen Minuten und werde ihn wohl auch nie wieder so hören.

Im Anschluss fand die Urnenbeisetzung statt, die für alle noch einmal sehr emotional war.
Es wurden keine Kränze oder Gestecke niedergelegt – das hatte die Familie von Fabian gemeinsam so beschlossen.
Stattdessen sollten Spenden an unseren Verein Aus der Not Darmstadt e.V. gehen.
Fabian stand zu 100 % hinter dem Verein, er hatte so viele Ideen und Pläne, um nicht nur zu helfen, sondern auch gemeinsam mit uns etwas zu verändern.
Nach Fabians Verabschiedung sind wir für ein gemeinsames Essen nach der Trauerfeier zu einem Restaurant am Ammersee gefahren.
Vom 27. Januar bis zum 21. März sind viele Wochen vergangen, und man konnte bei einigen Trauergästen sehen, dass die Anspannung etwas nachgelassen hatte.
Jetzt war Fabian angekommen, und wir konnten uns alle verabschieden.
Wer möchte, kann sich die Zeit nehmen und die Lieder anhören.
Ich habe auch ein Foto von der Kapelle gemacht, auf dem Bilder von Fabian zu sehen sind.
Nehmt euch einfach einen Moment und verabschiedet ihn – er war für viele hier ein guter Freund.
Vielen Dank an die Familie, dass wir dabei sein durften. Es hat uns sehr viel bedeutet.
Die Fahrt- und Hotelkosten haben wir natürlich privat gezahlt – es wurden dafür keine Spendengelder verwendet, denn dafür sind sie nicht gedacht.