Mit 15 Jahren noch ins Tierheim

Mit 15 Jahren noch ins Tierheim

Mia verliert alles. Und vielleicht ist da draußen jemand, der ihr wenigstens ein kleines Stück davon zurückgeben kann.

Mia ist 15 Jahre alt. Alt. Krank. Und morgen wird sie – wenn sich nichts ändert – ins Tierheim gebracht.

Ihr Mensch ist alt geworden, über 75, und schwer an Krebs erkrankt. In wenigen Tagen wird er in ein Hospiz ziehen. Dort kann Mia ihn nicht mehr besuchen. Für immer getrennt – das ist nicht nur für sie eine Katastrophe, sondern auch für ihn.

Sie waren in den letzten Jahren unzertrennlich.
Denn sie hatten nur sich.

Der Grund, warum sie in einer Übergangseinrichtung für Wohnungslose landeten, war kein Unfall, kein selbstverschuldeter Absturz – sondern der wohl schmerzhafteste Bruch, den man erleben kann: Die Familie des Mannes hatte das gemeinsame Zuhause nicht mehr „übrig“. Man brauchte das Zimmer, also musste er gehen. Ohne Rückhalt. Ohne Hilfe. Nur Mia durfte mit – sie wich nicht von seiner Seite.

In der Einrichtung fanden beide irgendwie wieder Halt. Mia konnte frei laufen, wurde umsorgt, ihr Mensch fand neue Kraft in der Nähe zu ihr. Für sie war das Zuhause, so einfach, so bescheiden es auch war.

Aber jetzt steht alles vor dem Ende. Und ausgerechnet jetzt gibt es keine Hilfe – nicht von der Familie, nicht vom System. Mia versteht sich nicht mit den anderen Hunden, sie wurde sogar verletzt. Als Hütehündin braucht sie ihr Revier, braucht Ruhe. Das kann ihr dort niemand mehr geben.

Und so soll sie nun ins Tierheim.

Eine alte, kranke Hündin, die nicht versteht, warum ihr geliebter Mensch plötzlich nicht mehr da ist.
Ein kranker, sterbender Mann, der in seinen letzten Tagen zusieht, wie ihm auch noch das Letzte genommen wird, was ihm Halt gibt.
Und eine Gesellschaft, die keine Antwort hat.

Wir sind zutiefst traurig. Und wütend.
Dass es so weit kommen muss. Dass ein Mensch in seinem letzten Lebensabschnitt nicht auf seine Familie zählen kann.
Dass ein Tier, das jahrelang treu war, jetzt allein zurückbleibt.

Ich kenne Mia seit vier Jahren. Sie wird auch mir fehlen – mit ihrem wedelnden Schwanz, ihrem Vertrauen, ihrer Freude über jedes Leckerli.

Aber vielleicht… ist da draußen noch jemand.
Jemand mit einem großen Herzen und einem sicheren Platz.
Jemand, der Mia die letzte Zeit ihres Lebens schenkt – in Würde, in Ruhe, in Liebe.
Und ihrem Menschen die Gewissheit gibt: Sie ist nicht allein.

Bitte meldet euch, wenn ihr helfen könnt. Es bleibt nur noch wenig Zeit.

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