Spende: E-Scooter für Uwe

Spende: E-Scooter für Uwe

Es ist geschafft: Uwe hat seinen E-Scooter endlich bekommen.

Wir sind so froh, dass Uwe noch in diesem Jahr den E-Scooter erhalten hat. Zwischenzeitlich hatten wir schon befürchtet, dass es mit der Spendenaktion nichts mehr wird, denn es lief einfach alles anders als geplant. Der große Wow-Moment wurde leider etwas getrübt, weil Uwe bereits im Vorfeld von der Aktion erfahren hatte. Und dann kam heraus, dass der ursprünglich ausgesuchte E-Scooter nicht für sein Gewicht zugelassen war. Also musste ein anderes Modell her, das leider auch deutlich teurer war. Als das mit dem Geld geklärt war, hieß es sechs Wochen warten, weil der Fahrstuhl in Uwes Haus kaputt war und der Scooter nicht geliefert werden konnte.

Aber schließlich konnten wir die Übergabe doch vor ein paar Tagen realisieren. Ganz kurzfristig, da Jens Beilstein vom Sanitätshaus Behrmann in den Urlaub ging und Uwe den Scooter natürlich bei schönem Wetter nutzen sollte, um alles zu erkunden, was ihm in den letzten Jahren nicht möglich war – mal in den Park fahren, Freunde besuchen oder einfach durch die Stadt cruisen und sich den Wind um die Nase wehen lassen.

Wie sollte es bei dieser Vorgeschichte anders laufen, als dass wir die Übergabe bei strömendem Regen machen mussten? Es goss wie aus Eimern, als wir den Scooter ausluden. Doch alle Rückschläge waren vergessen, als Uwe den Scooter endlich sah. Sein Gesicht strahlte, seine Augen leuchteten auf eine Weise, wie ich es bei ihm noch nie erlebt habe. Vor ihm stand sein Tor zu neuer Freiheit und Unabhängigkeit. Auch wenn er davon wusste, war es für ihn überwältigend, diesen rot-schwarzen Flitzer mit seinen 15 km/h in echt zu sehen.

Dann drohte die Freude doch noch zu kippen: Wie sollte er auf den Scooter aufsteigen? Wir überlegten hin und her, aber Uwe konnte nicht aus dem Rollstuhl aufstehen, um auf den Scooter umzusteigen. Es schien, als ob der Moment, auf den er so lange gewartet hatte, nun doch scheitern würde. Uwe war so nah an seinem Ziel und gleichzeitig doch so weit entfernt. Seine Traurigkeit war unbeschreiblich, so habe ich ihn noch nie gesehen.

Doch Aufgeben war keine Option. Eine Lösung musste her, und schließlich kam uns die rettende Idee: Jens' Auto war die Lösung! Schnell holten wir das Rutschbrett, mit dem Uwe vom Rollstuhl auf die Ladekante des Autos rutschen konnte, und von dort weiter auf den Scooter. Das klingt jetzt einfach, aber das war es keinesfalls – besonders nicht für Uwe. Doch am Ende hatten wir es geschafft, und es war gut, dass die Übergabe nur im kleinen Kreis stattfand.

Nun muss Uwe trainieren, denn er braucht noch mehr Kraft und Übung für die neuen Bewegungsabläufe. Aber er will es unbedingt schaffen. Und als er dann endlich sicher im Sattel saß, waren wir alle erleichtert und überglücklich. Man konnte ihm ansehen, wie groß seine Freude war. Danach folgte die Einweisung durch Jens Beilstein und Uwe startete in einen neuen Lebensabschnitt. Es war einfach großartig, ihn so unbeschwert herumfahren zu sehen. Zum Glück spielte das Wetter schließlich doch noch mit – Uwe hatte nicht mal Schuhe an, denn die hatte er schon lange nicht mehr gebraucht. Aber jetzt kann er selbst ins Sanitätshaus Behrmann fahren, um sich neue zu holen, denn er kann sie nicht einfach im Schuhladen kaufen.

Diese Spendenaktion war nur möglich, weil so viele Menschen geholfen haben, die stolze Summe von 4.000 € aufzubringen. Ohne die großartige Unterstützung des Sanitätshauses Behrmann wäre das Projekt jedoch gescheitert. Wie viel das Sanitätshaus beigesteuert hat, wissen wir nicht genau, aber es war eine beträchtliche Summe. Wir sind so dankbar für diese großartige Unterstützung, und besonders dafür, dass Jens Beilstein sich die ganze Zeit über um alles gekümmert hat. Er stand uns von Anfang an tatkräftig zur Seite – er hatte sogar ein Regencape für den Fall der Fälle parat. Wir mussten uns um viele Dinge gar nicht selbst kümmern, weil er immer für uns da war.

Ein großes Dankeschön geht auch an "Markus und seine Freunde auf der Strasse" aus Gießen, die die Spendenaktion gemeinsam mit uns gestartet haben. Markus Machens und seine Freunde haben den größten Teil der 4.000 € zusammengebracht. Sie haben wirklich alles gegeben, und immer wieder sind weitere Spenden von ihnen eingegangen. Sie waren mit so viel Herzblut dabei, um Uwe zu unterstützen.

Nach dem Bericht von Sebastian Weissgerber in der Frankfurter Rundschau sind ebenfalls viele Spenden beim Verein "Aus der Not Darmstadt e.V." eingegangen. Auch durch den Aufruf bei nebenan.de, einer Plattform für Nachbarschaftshilfe, kamen viele Spenden zusammen. Es ist wirklich bemerkenswert, wie viel Unterstützung man dort von der eigenen Nachbarschaft erhalten kann.

Es war eine sehr schöne Erfahrung, diesen Zusammenhalt und die Hilfsbereitschaft so vieler Menschen zu erleben. Für den Verein "Aus der Not Darmstadt e.V." war es die erste große Spendenaktion – und dann gleich eine so positive. Dass so viele Menschen, die Uwe nicht einmal kannten, bereit waren, so viel zu geben, hat uns wirklich bewegt. Wir haben bei dieser Aktion viel gelernt und werden uns bemühen, auch in Zukunft im Sinne derjenigen zu handeln, die uns und unsere Projekte so großzügig unterstützen.

Vielen, vielen Dank auch im Namen von Uwe, der jetzt so glücklich ist.

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Ich werde bald einen Termin und Ort bekannt geben, bei dem Uwe mit seinem Scooter dabei sein wird. Der Termin wird voraussichtlich im November sein, sodass Uwe bis dahin noch etwas selbstsicherer im Umgang mit dem Scooter wird. Er kann jetzt schon alleine – mit Hilfe seines Gehstocks – auf den Scooter auf- und absteigen, und das ganz ohne fremde Hilfe.