Weihnachten 2024 auf der Strasse

Es ist Weihnachten, und die meisten von uns sitzen gemütlich mit ihren Liebsten zu Hause vor dem Weihnachtsbaum und einem festlichen Essen. Doch obdachlose Menschen haben weder ein Zuhause noch ein Festessen.
Zum Glück konnte ich noch rechtzeitig vor den Feiertagen einige obdachlose Menschen, die krank sind, in einer Notunterkunft unterbringen. Dafür möchte ich mich bei Nicole Frölich, Bereichsleiterin der Wohnungsnotfallhilfe der Regionalen Diakonie Darmstadt-Dieburg, sowie Claus Schäfer, dem Leiter des Männerwohnheims Z14, herzlich bedanken – es hat alles gerade noch geklappt. So konnten die Betroffenen im Warmen bleiben und an einer Weihnachtsfeier teilnehmen.
Zusammen mit meiner Schwester Gaby habe ich das Nötigste besorgt, damit an den Feiertagen alles Wichtige vorhanden war. Wir haben die Wundversorgung übernommen und frische Kleidung verteilt. In den letzten beiden Tagen hat meine Schwester die Verbandswechsel und die Wundversorgung alleine gemacht, während ich mich um Tierfutterspenden und Weihnachtsgeschenke gekümmert habe.
Heute war ich in der Innenstadt unterwegs, um nachzusehen, ob etwas benötigt wird – schließlich sind die meisten Geschäfte geschlossen. Ich hatte heiße Suppe und Getränke dabei, außerdem Weihnachtsmänner aus Schokolade, Lebkuchen, Plätzchen, Clementinen, Chips und weitere Kleinigkeiten. Für alle Fälle hatte ich auch Schlafsäcke, Isomatten und dicke Socken im Gepäck.




Zum Glück war es heute nicht so kalt, und die Sonne zeigte sich in voller Pracht. Das macht diese einsamen Tage etwas erträglicher, denn Minusgrade und ein grauer Himmel können die Stimmung ziemlich drücken. Viele Familien mit Kindern waren in der Innenstadt unterwegs, was zumindest ein wenig Leben in die Straßen brachte.
Ich habe mit einigen Menschen gute Gespräche geführt, und der eine oder andere hat auch eine Hühnersuppe gegessen. Besonders beliebt waren die Weihnachtsmänner und Clementinen, dicht gefolgt vom Wasser. Es waren zwar weniger Bedürftige als sonst, aber gerade an diesen Tagen ist es wichtig, an sie zu denken und sie zu unterstützen.

Auch wenn die Gespräche nur kurz waren, war die Freude über die kleinen Aufmerksamkeiten deutlich spürbar. Mein Bollerwagen wurde merklich leichter – ich hatte über die Hälfte verteilt und konnte mich auf den Heimweg machen.
Im Gepäck hatte ich nun eine Liste von Dingen, die ich in den nächsten Tagen bei meinem Rundgang mitnehmen sollte.